30. Januar 2013

In China essen sie Hunde




Jahr: 1999

Genre: Schwarze Komödie

Regie: Lasse Spang Olsen

Schauspieler: Kim Bodina, Dejan Cukic









Plot:
Arvid ist Bankangestellter und ein richtiger Langweiler. Zumindest, wenn es nach seiner Freundin Hanne geht. Als eines Tages die Bank während seiner Schicht von einem Räuber überfallen wird, überkommt ihn plötzlicher Heldenmut. Er zieht ihm einen Squash-Schläger über den Kopf und schlägt ihn damit K.O. Doch, auch als Held des Tages, verlässt ihn kurz darauf seine Freundin und räumt ihm kurzerhand auch noch die Bude aus. Als dann noch die Frau des Bankräubers bei ihm klingelt und ihm vorwirft, nun könne sie keine Kinder kriegen, weil eine künstliche Befruchtung, die sie nötig hätte, wäre viel zu teuer und der Bankraub ihres Mannes war nur zu dem Zweck, dafür Geld zu beschaffen, zweifelt Arvid komplett an sich. Er will versuchen, seine Fehler wieder gut zu machen – aber wie? Erst mal Geld beschaffen. Und das mit Hilfe des einzigen Kriminellen, den er kennt: Seinem Bruder Harald. Mit dessen angestellten Köchen und dem Praktikanten Vuk, „ausgeliehen“ von dessen Cousin und Gangstergröße Ratko, dem Familie wichtiger ist, als sein eigenes Augenlicht, fangen sie nun an, eigene Krumme Dinger zu drehen, bei denen es vor allem Vuk abbekommt.
Und wer ist eigentlich dieser Amerikaner, der in der Bar neben Arvids ehemaligem Arbeitsplatz auf ihn wartet?

Über den Film:
In China essen sie Hunde ist – wie der Name schon vermuten lässt – abgedreht. Es wird der Versuch eines Mannes dargestellt, Gutes zu tun. Und das mit allen Mitteln. Das dabei einiges in die Hose geht ist eigentlich von vornherein klar, aber das macht eine gute Komödie ja auch irgendwie aus. Sehr skurril und zynisch stellt der Film die Bemühungen Arvids, durch die Unterstützung Haralds, dar. Er bietet gegen Ende sogar eine kleine, philosophische Abhandlung über das Gute im Allgemeinen dar und macht diese auf seine eigene, herrliche Art direkt wieder zunichte.
Die Charaktere an sich bleiben alle etwas grau und treten im Gegensatz zur eigentlichen Handlung etwas in den Hintergrund. Der Film ist technisch okay, aber nicht meisterhaft inszeniert.
Lasse Spang Olsen zündet ein – in seinem eigenen Rahmen – Actionfeuerwerk ab, während sich eine Spirale der Gewalt immer weiter dreht, die sich mit Arvids Ambitionen, das Gute bzw. das Richtige zu tun, immer mehr zuspitzt. Das alles ist so grotesk, wie man es von einer schwarzen Komödie zu erwarten hat. Nicht zuletzt beherbergt der Film auch eines meiner persönlichen Lieblingszitate:

„Ich hab‘ Hanne getötet …“ […] „Und wo ist sie jetzt?“ – „Zu Hause … im Flur. … 
… und in der Küche!“

Meinung:
Was ist eigentlich Gut. Was schlecht? Gibt es das Richtige handeln? Diese Fragen wirft der Film auf seine eigene Weise auf, beantwortet sie und zieht die Antwort dann gleich wieder ins Lächerliche. Vielleicht ist genau das eine passende Möglichkeit, sich damit auseinanderzusetzten. Die allgemeine Antwort scheint es zumindest nicht zu geben. Bis wir allerdings zu diesem Punkt kommen haben wir eine herrlich abstruse Komödie gesehen, die Freunden des skurrilen Films sehr gefallen werden. Die eigentliche Aussage? „Woher sollen wir das wissen? Wir sind doch nur die Köche!“