Jahr: 2006
Genre: Drama, Romanze
Regie: Sean
Ellis
Schauspieler: Sean
Biggerstaff, Emilia Fox
Plot:
Der sensible Kunststudent und Maler Ben und seine
Freundin Suzy machen Schluss. Das nimmt Ben so mit, dass ihn seine Gedanken
einfach nicht mehr einschlafen lassen. Wie in Trance sitzt er nachts auf dem
Bett und guckt Filme oder fährt mit dem Bus durch die beleuchtete Stadt. Als
ihm auffällt, dass er durch diese Begebenheit täglich acht Stunden mehr zur
Verfügung hat, beschließt er, diese „zu verkaufen“. Er fängt in einer Filiale
von Sainsbury’s, einer Supermarktkette, an zu arbeiten. Um mit der nächtlichen
Arbeitszeit fertig zu werden stellt Ben sich vor, er könne die Zeit „einfrieren“
und das er währenddessen die Kundinnen des Supermarktes als Modelle für
erotische Zeichnungen verwendet. Ben war schon seit seiner Kindheit von der
Schönheit nackter, Weiblicher Körper fasziniert, vor allem, weil er einen
besonderen, künstlerischen Blick dafür hat. Sharon, seine Kollegin, rückt
derweil immer mehr in sein Blickfeld, während Suzy immer mehr zu verschwinden
scheint.
Über den Film:
Das besondere an Cashback ist die malerische Bildsprache,
die es immer wieder schafft die Gefühle des Protagonisten optisch darzustellen.
Nach einem ernüchternden Gespräch mit Suzy fällt Ben beispielsweise, ohne sich
wirklich zu bewegen, direkt nach hinten und in sein Bett. Die Szene zeigt auf
eindrucksvolle Weise das Gefühl der inneren Leere nach einer großen
Enttäuschung. Generell ist der Film eher langsam und gemächlich, plätschert
mehr vor sich hin, wirkt stellenweise sogar recht steril. Das wird unterstützt
durch die nächtlichen Supermarktgänge und dem lebensraubenden Neonlicht, das
diese bescheint. Ein Sinnbild für Bens Gefühle.
Rückblenden in seine Kindheit erläutern Bens
Einstellungen zu gewissen Dingen, zum Beispiel warum er das „einfrieren“
erfunden hat. Als Künstler möchte er eben schöne Momente so lange wie möglich
festhalten und sich einprägen. Erotik und Bens Faszination und Darstellung des
weiblichen Körpers spielt immer wieder eine Rolle, wirkt aber nie billig oder
gar obszön.
Der Film stellt schön, wenn auch langsam, den Wandel hin
von der Lethargie nach einer schmerzhaften Trennung hin zur Hoffnung und Freude
einer neuen Liebe, dar. Wirkte alles, wie schon beschrieben, anfangs eher
monoton und steril, entwickelt sich im Laufe des Films eine lockere Lebendigkeit.
Dies kann man auch an der Darstellung von Sharon beobachten, oder eher daran,
wie Ben sie sieht. Sitzt sie anfangs nur gelangweilt und von ihrem Chef
frustriert an der Kasse wird sie immer mehr zu Bens Muse, was sich auch optisch
an ihr wiederspiegelt.
Technisch ist Cashback sicher nicht überragend, aber mit
den Mitteln und Bildern, die der Film zur Darstellung nutzt, entspannt sich ein
Netz wunderbarer optischer Gefühlsdarstellungen.
Meinung:
Cashback ist ein recht langsamer Film. Die kleine
Geschichte plätschert, immer wieder unterbrochen von Rückblenden und „eingefrorener“
Zeit, mehr so vor sich hin. Das passt aber recht gut zum eigentlichen Thema und
so wirkt der Film nie gekünstelt oder drängt sich auf. Auch die viele,
vorzüglich weibliche, nackte Haut wirkt an keiner Stelle billig sondern fügt
sich schön und faszinierend zugleich in das Gesamte Bild des Filmes ein.
Gemächlicher Film über Liebe und alle Gefühle, die damit einhergehen.