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9. Februar 2013

Old Men in new Cars




Jahr: 2002

Genre: Schwarze Komödie

Regie: Lasse Spang Olsen

Schauspieler: Kim Bodina, Torkel Petersson, Iben Hjejle








Plot:
Harald kommt aus dem Gefängnis frei. Als Empfangskomitee warten nicht wie gedacht seine beiden Köche Martin und Peter auf ihn, sondern die örtliche Balkanmafia, angeführt von Ratko. Dieser macht ihm unmissverständlich klar, dass er noch einen Haufen Schulden abzuzahlen hätte und gibt ihm eine Woche, es aufzutreiben. Zuhause in seiner Küche, nach einer langen Busfahrt, angekommen, sieht er einen ihm unbekannten Mann an der Elektronik arbeiten: Vuk. Laut Martin und Peter ein Cousin von Ratko, der will, dass Vuk Arbeit hat. Er wirft ihn erst mal hochkant raus. Außerdem erfährt er, dass sein Ziehvater Monk wegen Leberversagens im örtlichen Krankenhaus und wohl gleichzeitig im Sterben liegt. Beim selbstverständlichen Anstandsbesuch erklärt dieser Harald, er wünsche sich eigentlich nur noch eine Sache: Einmal seinen erwachsenen Sohn zu sehen. Dieser sitzt allerdings in Schweden in einem Sicherheitsgefängnis. Natürlich macht sich Harald auf den Weg, Ludvig, Monks Sohn, zu holen, nichtsahnend, dass dieser eigentlich wegen fünffachen Frauenmordes sitzt. Gleichzeitig versucht er für Monk eine Ersatzleber samt Operationstermin in Ecuador zu organisieren, die Balkanmafia mit Versprechen, Vuk doch weiterhin zu beschäftigen, zu besänftigen und später noch mit der durchgeknallten Mille, die dann irgendwie ein Auge auf Ludvig geworfen zu haben scheint, klarzukommen.

Über den Film:
Old Men in new Cars – oder In China essen sie Hunde 2 – hört im Prinzip da auf, wo Teil 1 aufgehört hat. Beziehungsweise umgekehrt, handelt es sich hierbei eigentlich um ein Prequel zu grade genanntem Film. Aber streng nach dem Prinzip: Mehr vom Gleichen. Abstruse Situationen, übertriebene Stunts, seltsame Pläne, die zum nach-hinten-Gehen verurteilt sind, schräge Charaktere, die eigentlich nie so selbst wirklich zu wissen scheinen, was sie gerade tuen und das alles mit dem typischen schwarzen Humor gewürzt. Allerdings heißt in diesem Fall „mehr vom Alten“ nicht direkt gleich gut. Zwar fühlt man sich, falls man zu Teil Eins ein Gefühl aufgebaut haben sollte, relativ direkt wieder zuhause, dennoch fehlt der große, schöne Rahmen, den In China essen sie Hunde noch umgeben hat. Alles wirkt noch anarchischer als im Vorgängerfilm, vieles läuft ziemlich gleich ab. Ob von den Running Gags, wie dem armen Vuk, der es dauernd abbekommt oder auch vom generellen Aufbau, dass ein fehlgeschlagener Plan direkt in eine neue, noch verrücktere Situation mündet, die erwahrungsgemäß genauso ausgehen wird.
Technisch gesehen hat sich nicht viel getan, alles wirkt zwar etwas versierter, auch Kim Bodina und seine Kollegen machen ihre Sache etwas besser als in Teil 1, aber größtenteils bleibt es doch auf ähnlichem Niveau. Aber immer dem Film an sich angemessen.

Meinung:
Wer mit In China essen sie Hunde spaß hatte, wird das auch mit Old Men in new Cars. Beim direkten Vergleich – wie er bei direkten Nachfolgern ja doch angebracht ist – bleibt er zwar etwas hinter ihm zurück, sehenswert für Fans des ersten Teils und Fans von abstruser Komik bleibt er dennoch. Die übertriebenen und immer unrealistischeren Szenen fügen sich dabei gut ins Gesamtbild ein und wer diese nicht hinterfragt wird auch seine Freude hierbei haben. Eine seltsam humoristische Mischung aus Tarantino und GTA.

8. Juli 2012

Bellflower




Jahr: 2011

Genre: Drama, Romanze

Regie: Evan Glodell

Schauspieler: Evan Glodell, Jessie Wiseman, Tyler Dawson








Plot:
Woodrow und Aiden sind zwei Mad Max Freaks, die auf Endzeitszenarien, dazu passende fahrende Untersätze und Flammenwerfer stehen. Die beiden Jungs aus Wisconsin sind deswegen extra in einen Vorort von Los Angeles gezogen, um sich ganz der Bastelei entsprechender Utensilien zu widmen. Sonst kein Ziel vor Augen besaufen sie sich regelmäßig, auch in diversen Pubs. Dort lernen sie bei einem Grillenwettessen Milly und Courtney kennen. Spontan fahren Woodrow und Milly während ihres ersten Dates nach Texas und genießen nach ihrer Rückkehr das unbeschwerte, jugendliche Leben. Doch das kann eigentlich nicht mehr lange gut gehen …

Über den Film:
Bellflower fängt gemächlich, fast langsam an. In der ersten Hälfte ist es ein Liebesfilm, der alles beleuchtet: Das Kennenlernen, das Näherkommen, das erste Mal … und gleichzeitig zeigt er, fast nebenbei, wie viel weniger Zeit sich Woodrow für seinen besten Freund Aiden nehmen kann. Es sind gewisse Vor- und Nachteile und eben die Dinge, die sich wie selbstverständlich entwickeln. Und fast wie selbstverständlich kann die eigentliche Idylle nicht auf Dauer gut gehen, das ahnt der Zuschauer und auch Woodrow scheint das in seiner noch herrschenden, fast kindlichen Naivität zu ahnen.
Das eigentlich Schöne und tolle verquert sich quasi ins Gegenteil und lässt den Protagonisten mit der herrschenden Realität, seinen Gedanken und seiner Verwirrung alleine. Großartig unterstützt wird das durch die Erzählweise, die im zweiten Teil des Filmes vorherrscht, man kann sich nie sicher sein, was jetzt wirklich passiert oder was Woodrow sich vorstellt zu tun, aber nie in die Tat umsetzt. Das Ganze ist vielmehr ein Abschied von der Jugend und damit ein Erwachsenwerden, ein Aufgeben der eigenen Träume, wie die der Freunde, sich wie bei Mad Max in einer aufgemotzten Endzeitkarre durch die Gegend zu fahren und sich von auf der Straße selbstgeschossenen Vieh zu ernähren. Und wenn dann die große Apokalypse kommt, sind sie mit ihrer „Mother Medusa“ ja bestens vorbereitet.
Sehr erwähnenswert ist die Große Eigenleistung von Produzent, Regisseur, Storyschreiber und Hauptdarsteller Evan Glodell. Nicht nur fast allein hat er diesen Indiefilm geschaffen, er hat für ihn auch extra eigene Kameras gebaut, die ihm einen unverwechselbaren und verdammt großartigen Look schenken.

Meinung:
Was in gewisser Weise als Liebesfilm beginnt entwickelt sich mit der Zeit in einer Art in das, was sich Woodrow und Aiden eigentlich schon immer gewünscht haben. Es ist zwar nicht die gesamte Welt, die untergeht und somit ein großartiges Endzeitszenario abgibt, es ist vielmehr  das eigene, kleine Leben, welches in seiner Form so nicht mehr weitergehen kann. Getragen von dem eigenen Stil entfaltet sich ein actiongeladener Weltuntergang im Kopf des Protagonisten, auf die er wohl nicht so gut vorbereitet war, wie er immer meinte. Die Apokalypse der eigenen Gefühls- und Gedankenwelt.