Jahr: 2012
Genre: Drama
Regie: Derek
Cianfrance
Schauspieler:
Ryan Gosling, Bradley Cooper, Eva Mendes, Ben Mendelsohn, Emory
Cohen, Dane DeHaan
Plot:
Handsome Lucke, ein
begnadeter Motorradfahrer, stellt seine Künste auf einem reisenden
Jahrmarkt zur Schau. In Schenectady, einem kleinen, grünen Städtchen
im Staat New York, trifft er auf seine Exfreundin Romina wieder und
erfährt kurz darauf, dass sie von ihm schwanger war und seinen Sohn
ausgetragen hat. Lucke kündigt und will sich niederlassen, um für
sie und seinen Sohn zu sorgen. Da sie mittlerweile aber verheiratet
ist, weißt sie ihn zurück. Trotzdem fängt er in der lausigen
Werkstatt von Robin an zu Arbeiten, den er kennengelernt hat. Das
Geld, das trotzdem für Romina gedacht war, reicht aber vorne und
hinten nicht. Da macht ihm Robin den Vorschlag, seine früheren
Bankraubkenntnisse zu nutzen, um sich ein Zubrot zu verdienen.
Avery wird als
Polizeiheld gefeiert. Kaum ein halbes Jahr dabei, stellte er einen
gefährlichen Verbrecher und erschoss ihn beim darauffolgenden
Schusswechsel, während er selbst mit einem Schuss ins Bein
davongekommen ist. Doch Gewissensbisse plagen ihn, da er es war, der
zuerst geschossen hat. Auch die ihm immer klarer werdende Korruption
in der Behörde und die aussichtsarme Stelle, die er nach erneutem
Dienstantritt bekleiden muss, schlägt ihm auf sein Gemüt.
AJ und Jason, zwei
Teenager auf der Highschool, verbringen ihre Tage lieber mit diversen
Drogen und Schulschwänzen. Nichtsahnend, welche Verbindung sie durch
ihre Väter eigentlich haben.
Über den Film:
Ein kleines Epos
spannt Derek Cianfrance mit The Place beyond the Pines auf. Über
einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren angelegt und mit 2
Perspektivenwechsel bietet der Film eine Menge Stoff. Angefangen vom
eigentlich recht sympathischen Looser, der trotz ihres Widerstandes
für seine Familie sorgen will und dabei ziemlich auf die schiefe
Bahn gerät. Über den pflichtbewussten Polizisten, der mit den schon
kriminellen Vorgängen in der Behörde nicht klarkommt und auf
aussichtslosem Posten selbst davon gebraucht macht. Zuerst um das
aufzudecken und dies dann ausnutzt, um beruflich weiterzukommen. Zu
den Söhnen der beiden, die sich erst kennenlernen und von der
Vergangenheit ihrer Väter überschattet auf einen unausweichlichen
Konflikt zulaufen.
The Place beyond the
Pines zeigt auf relativ seichte Weise kleine Charakterentwicklungen,
die ihrem Umfeld und der Vergangenheit geschuldet sind, wie Probleme
über mehrere Generationen fortpflanzen können und sich letztendlich
doch irgendwie alles wiederholt. Die fast rein darstellerische Weise
zeigt zwar das Handeln ihrer Personen, allerdings selten wirkliche
Auswirkungen, oder lässt diese nur erahnen. Die große Moral bleibt
aus, der Zuschauer kann sich seine Lehre selbst zusammenbasteln, wenn
er das denn möchte. Optisch wird der Film immer wieder mit sehr
schönen Aufnahmen der Stadt und vor allem den vielen Bäumen
untermalt und stilistische Kniffe schlagen Brücken zwischen
zusammengehörigen Charakteren, wie die Kamera, die Lucke und Jason
über die Schulter blickend folgt. Bradley Cooper und vor allem Ryan
Gosling liefern gut ab, obwohl Goslings Art mal wieder seinem
Standard-emotionslosen Gangsterspiel folgt.
Meinung:
Die parablige
Geschichte von The Place beyond the Pines erstreckt sich auf über
zweieinhalb Stunden, ist aber den verschiedenen Sichtweisen und
Hauptcharakteren geschuldet. Langweilig wird der Film nie, bleibt die
meiste Zeit in seiner ruhigen Art immer leicht spannend. Der Knall,
der zum Ende hin zu erwarten ist, kommt zwar, ist aber ein wenig
unbefriedigend. Es passt zwar soweit zum Rest vom Film, lässt den
Zuschauer aber ein wenig enttäuscht zurück. Insgesamt ein guter,
aber etwas seichter Film über generationsübergreifende Schuld und
Sühne.