Jahr: 2005
Genre: Drama,
Komödie
Regie: Anders
Thomas Jensen
Schauspieler: Ulrich
Thomsen, Mads Mikkelsen
Plot:
Der Neonazi Adam wird aus dem Gefängnis entlassen und zur
Bewährung in die Obhut von Ivan, dem Pfarrer einer ziemlich ländlichen
Gemeinde, unterstellt. Dieser empfängt ihn völlig unvoreingenommen und freundlich
und bleibt auch dabei, im Gegensatz zu Adams aggressiv-zynischer und ablehnender
Art. Da jeder seine Aufgabe hat, wie Ivan sagt, fragt er Adam, welche den
seiner Meinung nach seine hier sei. Um ihn aufzuziehen antwortet dieser, er
wolle einen Apfelkuchen backen. Nicht davon irritiert unterstellt Ivan ihm
damit die Obhut über den Apfelbaum, den er pflegen solle und, wenn die Äpfel
reif sind, seinen Kuchen backen.
Gunnar, ein alkoholsüchtiger Kleptomane und ehemaliger
Tennisspieler und Khalid, ein arabischer Tankstellenräuber, sind ebenfalls in
Ivans Kirche untergebracht und seiner Meinung nach auf dem besten Weg der
Besserung. Doch schon schnell merkt Adam, der in seinem Zimmer direkt das Kreuz
Chrisi durch ein Bild von Hitler ausgetaucht hat, dass die angeblich
erfolgreichen Resozialisierungsmaßnahmen Ivans wohl doch nicht so fruchten, wie
er selbst zu glauben scheint. Gunnar trinkt einen Schnaps nach dem anderen und
Khalid plant schon wieder den nächsten Überfall. Als dann auch noch Ivans Sohn
zu besucht kommt, seiner Meinung nach ein wilder Springinsfeld und Kerngesund,
in Wirklichkeit aber, weil gelähmt, an den Rollstuhl gefesselt ist, wird ihm
klar, dass hier was ganz und gar nicht Stimmen kann.
Vom Dorfarzt erfährt Adam den Grund für Ivans scheinbar
zwanghaftes Gutmenschentum: Dieser wurde als Kind mehrfach vergewaltigt, seine
Frau beging Suizid, weil ihr Kind behindert ist und er selbst hat einen
Hirntumor, welcher ihn bei negativen Gedanken umzubringen scheint. Zwanghaft
diese Schicksalsschläge leugnend geht Ivan seitdem durch die Welt.
Adam sieht dies nun aus Herausforderung, Ivan zu brechen
und beginnt einen verhängnisvollen Machtkampf …
Über den Film:
Gegensätzlicher könnten die beiden Hauptcharaktere nicht
konzipiert sein. Das klassische Gut gegen Böse Prinzip, und zwar sehr
zugespitzt, wird in Adams Äpfel behandelt. Ein ehemaliger, strafgefangener
Neonazi und ein zwanghaft gutmenschlicher Pfarrer. Beides sehr passende, wenn
auch sehr konstruierte, Symbole. Einer hält bei Ohrfeigen auch die andere Backe
hin, der andere fühlt sich dadurch provoziert und schlägt direkt wieder zu. Ein
Verhaltensweisen diktierter Teufelskreis. Passend gewählt sind Thomsen als aggressives
Arschloch und Mikkelsen als Zwangsheiliger. Die groteske Atmosphäre wird
durchzogen von metaphorischen Bildern des Apfelbaumes, dessen Zustand immer der
Stimmung des Films und dem Zustand von Ivans Gesicht wiederspiegelt.
Meinung:
Herrlich komisch, ziemlich grotesk und philosophisch angehaucht
sieht man in Adams Äpfel eine konstruierte Version des Klassischen Gut / Böse
Prinzips. Im dauernden Hin und Her zwischen Heile Welt Sicht und mutwilliger
Zerstörung zieht sich eine abgedrehte Filmspirale bis zum dramatischen Ende und
darüber hinaus. Spaßige Parabel über das klassischste aller Themen.
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