Jahr: 2003
Genre: Drama,
Komödie
Regie: Anders
Thomas Jensen
Schauspieler: Nikolaj
Lie Kaas, Mads Mikkelsen
Plot:
Drangsaliert von ihrem Arbeitgeber, dem Metzger Holger, wollen
seine beiden Gesellen Bjarne und Svend ihre eigene Metzgerei eröffnen.
Allerdings fehlt ihnen dazu das nötige Geld. Svend hat vor, sein Haus zu
beleihen, aber Bjarne, der nicht wirklich viel Besitzt sein eigen nennen kann,
weiß nicht, woher er das Geld nehmen soll. Außer, seinem verhassten und geistig
behinderten Zwillingsbruder, der seit einem Autounfall, in dem auch deren beide
Eltern und Bjarnes Frau ums Leben kamen, im Koma liegt, den Saft abzudrehen.
Dadurch würde er an das Geld seiner Eltern kommen. Gedacht, getan, und somit
ist genügend Geld da, um von Häuser-Hans, dem örtlichen Immobilienmakler eine
Metzgerei zu kaufen. Doch leider bleibt der erhoffte Erfolg aus. Auch die
Elektronik in der Kühlkammer ist alles andere als in Ordnung, also muss ein
Elektriker ran. Da die Arbeit lange dauern wird, wie er Bjarne prognostiziert,
ist er auch noch gegen Feierabend am Arbeiten. Nichtsahnend schließt Svend die
dunkle Kühlkammer ab, nur um am nächsten Morgen den Elektriker erfroren drin
wiederzufinden. Gleichzeitig steht der ehemalige Arbeitgeber und Ausbilder der
beiden vor der Theke und verhöhnt das „gut laufende“ Geschäft und bestellt für
sich und eine Grillveranstaltung bei ihm Fleisch. In Panik vermetzgert Svend
das Bein des Elektrikers, legt es in seine Marinade ein und lieferte es Holger.
Plötzlich gewinnt die Metzgerei aufgrund des leckeren Fleisches massiv an Aufmerksamkeit
und ihre Delikatesse „Killer-Jiller“ entwickelt sich zum Verkaufsschlager!
Über den Film:
Ein in der Schule Gehänselter, in Stresssituationen zu Schweißausbrüchen
Neigender und generell sehr unter Selbstzweifel Leidender und ein Mann, der vor
sieben Jahren in einem Autounfall, an dem sein geistig behinderter
Zwillingsbruder schuld war, Eltern und Frau verloren hatte, landen „den großen
Hit“. Mehr durch Zufall kommt ihre Metzgerei zum Laufen, sei es auch mit sehr
fragwürdigen Mitteln. Zum Film selbst gibt es relativ wenig zu sagen, er ist
ziemlich straight-forward, die Beweggründe der einzelnen Charaktere werden
durch stellenweise recht detaillierte Vergangenheitsbeschreibungen –
größtenteils – glaubwürdig dargestellt. Bjarnes Hass auf seinen, bald wieder
richtig lebenden, Zwillingsbruder und Svends Gier nach Aufmerksamkeit und
Beliebtheit, der Konflikt der Beiden untereinander über das, was sie da
eigentlich verkaufen. Beide Rollen werden von Kaas, als lebensüberdrüssigen,
aber teilweise doch nach Liebe in Form von Astrid suchenden Einzelgänger und
vor allem Mikkelsen als psychisch labilen Unsicherling, der seine Aussagen
meist mit Phrasen wie „das kannst du mir Glauben“ oder „so ist es eben“ zu
unterstützen versucht, sehr gut verkörpert. Erzählerisch gut ist auch jeder
weitere Schritt zu einer neuen Leiche, die es der Stadt vorzusetzen gibt, die
Verhältnisse einzelner Personen und vor allem das von Bjarne und Svend, bei dem
ich das Gefühl nie loswurde, gegen Ende noch eine Fight-Club’sche Auflösung zu
erfahren.
Meinung:
Sehr makaber, aber glaubwürdig wird die Geschichte
erzählt. Im Vordergrund ihre Metzgerei und die „Killer-Jiller“, die oft aber
zugunsten der Beziehungen und Beweggründe der Personen zurücktritt. Dass gegen
Ende klar wird, dass nicht das Fleisch, sondern Svends Marinade am Erfolg der
Delikatessen Schuld war kehrt die groteske Stimmung wieder um und gibt dem Film
im Gegensatz zum bisher Gesehenen einen moralischeren Touch. Dänische Groteske, delikate Filmunterhaltung.
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