Genre: Drama, Romanze
Regie: Evan
Glodell
Schauspieler: Evan
Glodell, Jessie Wiseman, Tyler Dawson
Plot:
Woodrow und Aiden sind zwei Mad Max Freaks, die auf
Endzeitszenarien, dazu passende fahrende Untersätze und Flammenwerfer stehen.
Die beiden Jungs aus Wisconsin sind deswegen extra in einen Vorort von Los
Angeles gezogen, um sich ganz der Bastelei entsprechender Utensilien zu widmen.
Sonst kein Ziel vor Augen besaufen sie sich regelmäßig, auch in diversen Pubs.
Dort lernen sie bei einem Grillenwettessen Milly und Courtney kennen. Spontan
fahren Woodrow und Milly während ihres ersten Dates nach Texas und genießen
nach ihrer Rückkehr das unbeschwerte, jugendliche Leben. Doch das kann
eigentlich nicht mehr lange gut gehen …
Über den Film:
Bellflower fängt gemächlich, fast langsam an. In der
ersten Hälfte ist es ein Liebesfilm, der alles beleuchtet: Das Kennenlernen,
das Näherkommen, das erste Mal … und gleichzeitig zeigt er, fast nebenbei, wie
viel weniger Zeit sich Woodrow für seinen besten Freund Aiden nehmen kann. Es
sind gewisse Vor- und Nachteile und eben die Dinge, die sich wie
selbstverständlich entwickeln. Und fast wie selbstverständlich kann die
eigentliche Idylle nicht auf Dauer gut gehen, das ahnt der Zuschauer und auch
Woodrow scheint das in seiner noch herrschenden, fast kindlichen Naivität zu
ahnen.
Das eigentlich Schöne und tolle verquert sich quasi ins
Gegenteil und lässt den Protagonisten mit der herrschenden Realität, seinen
Gedanken und seiner Verwirrung alleine. Großartig unterstützt wird das durch
die Erzählweise, die im zweiten Teil des Filmes vorherrscht, man kann sich nie
sicher sein, was jetzt wirklich passiert oder was Woodrow sich vorstellt zu
tun, aber nie in die Tat umsetzt. Das Ganze ist vielmehr ein Abschied von der
Jugend und damit ein Erwachsenwerden, ein Aufgeben der eigenen Träume, wie die
der Freunde, sich wie bei Mad Max in einer aufgemotzten Endzeitkarre durch die
Gegend zu fahren und sich von auf der Straße selbstgeschossenen Vieh zu
ernähren. Und wenn dann die große Apokalypse kommt, sind sie mit ihrer „Mother
Medusa“ ja bestens vorbereitet.
Sehr erwähnenswert ist die Große Eigenleistung von
Produzent, Regisseur, Storyschreiber und Hauptdarsteller Evan Glodell. Nicht
nur fast allein hat er diesen Indiefilm geschaffen, er hat für ihn auch extra
eigene Kameras gebaut, die ihm einen unverwechselbaren und verdammt großartigen
Look schenken.
Meinung:
Was in gewisser Weise als Liebesfilm beginnt entwickelt
sich mit der Zeit in einer Art in das, was sich Woodrow und Aiden eigentlich
schon immer gewünscht haben. Es ist zwar nicht die gesamte Welt, die untergeht
und somit ein großartiges Endzeitszenario abgibt, es ist vielmehr das eigene, kleine Leben, welches in seiner
Form so nicht mehr weitergehen kann. Getragen von dem eigenen Stil entfaltet
sich ein actiongeladener Weltuntergang im Kopf des Protagonisten, auf die er
wohl nicht so gut vorbereitet war, wie er immer meinte. Die Apokalypse der
eigenen Gefühls- und Gedankenwelt.
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