Genre:
Horrorthriller
Regie: Takashi
Miike
Schauspieler:
Nao Omori, Tadanobu Asano
Plot:
Ichi, ein verstörter und labiler junger Mann wurde in
seiner Jugend geschlagen, gedemütigt und musste mit ansehen, wie ein Mädchen,
das ihm helfen wollte, deswegen missbraucht wurde. Das jedenfalls erzählt ihm
Jijii, der die Wut, die Ichi deswegen immer wieder aufbaut, nutzt und sie gegen
andere Menschen, vor allem Yakuzas, lenkt, da er denkt, das wären die, die ihn
damals verschlugen. So tötet er auch den Yakuza und Boss von Kakihara. Dieser
ist sehr masochistisch veranlagt und ist zum einen fasziniert von dem seiner
Meinung nach kaltherzigen Killer Ichi und zum anderen will er ihn tot sehen, da
er seinen Boss tötete. So begeben sich beide Männer auf die Jagd aufeinander,
der Eine getrieben von seinem Hass und seiner Faszination, der Andere gelenkt
durch Suggestionen und bewusste Fehlinformationen.
Über den Film:
Ichi the Killer ist ein brutaler Film, sogar für
japanische Verhältnisse. Explizite Gewaltdarstellung in Form von grausamen
Hinrichtungen oder Massenmorden, extreme Folter und auch Vergewaltigungen werden
im Film gezeigt. Letzteres zum Glück nicht ganz so explizit. Das meiste wirkt
allerdings derart Überzeichnet, dass man sich als Freund ostasiatischer
Splatterfilmen damit anfreunden kann. Genauso überzeichnet sind die beiden
Hauptcharaktere, Kakihara und Ichi selbst. Das passt an sich auch ganz gut,
stammt die Vorlage von einem mehr oder weniger bekannten Manga. Filmerisch
merkt man dies auch ein wenig, oftmals starre Kameraeinstellungen und besonders
inszenierte Bilder erinnern leicht an
einen Comic. Allerdings war's das dann auch, der Film lässt sich leicht darauf
reduzieren. Die Story ist bis auf die eigentliche Idee eher Standard,
jedenfalls so viel wie Ichi the Killer davon erzählt. Was genau hinter allem
steckt und vor allem wer dieser Jijii ist und warum er tut, was er tut, bleibt
im Dunkeln. Ob er nun einfach mit dem „Bösen“ abrechnen will oder ob er
zwischenzeitlich andere, eigennützlichere Pläne verfolgt … Stilistisch ist der
Film typisches japanisches Kino und Omori und vor allem Asano als verrücktes
Narbengesicht machen ihre Sachen soweit gut.
Meinung:
Übertreibung und Überzeichnung, das kann Ichi the Killer
sehr gut. Ob man davon gut unterhalten wird, muss dann doch jeder für sich
entscheiden. Wenn man direkte Gewalt- und Folterdarstellung mag –
zugegebenermaßen eine etwas seltsame Formulierung – dann sollte man dem Film
eine Chance geben, ich für meinen Teil musste mir das ein oder andere Mal das
wegschauen verkneifen. Sonst hat Ichi the Killer leider nicht mehr so viel zu
bieten, die Gewalt bleibt Selbstzweck. Brutales Japanokino, nicht mehr und
nicht weniger.
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