7. April 2012

Ichi the Killer




Jahr: 2001

Genre: Horrorthriller

Regie: Takashi Miike

Schauspieler: Nao Omori, Tadanobu Asano









Plot:
Ichi, ein verstörter und labiler junger Mann wurde in seiner Jugend geschlagen, gedemütigt und musste mit ansehen, wie ein Mädchen, das ihm helfen wollte, deswegen missbraucht wurde. Das jedenfalls erzählt ihm Jijii, der die Wut, die Ichi deswegen immer wieder aufbaut, nutzt und sie gegen andere Menschen, vor allem Yakuzas, lenkt, da er denkt, das wären die, die ihn damals verschlugen. So tötet er auch den Yakuza und Boss von Kakihara. Dieser ist sehr masochistisch veranlagt und ist zum einen fasziniert von dem seiner Meinung nach kaltherzigen Killer Ichi und zum anderen will er ihn tot sehen, da er seinen Boss tötete. So begeben sich beide Männer auf die Jagd aufeinander, der Eine getrieben von seinem Hass und seiner Faszination, der Andere gelenkt durch Suggestionen und bewusste Fehlinformationen.

Über den Film:
Ichi the Killer ist ein brutaler Film, sogar für japanische Verhältnisse. Explizite Gewaltdarstellung in Form von grausamen Hinrichtungen oder Massenmorden, extreme Folter und auch Vergewaltigungen werden im Film gezeigt. Letzteres zum Glück nicht ganz so explizit. Das meiste wirkt allerdings derart Überzeichnet, dass man sich als Freund ostasiatischer Splatterfilmen damit anfreunden kann. Genauso überzeichnet sind die beiden Hauptcharaktere, Kakihara und Ichi selbst. Das passt an sich auch ganz gut, stammt die Vorlage von einem mehr oder weniger bekannten Manga. Filmerisch merkt man dies auch ein wenig, oftmals starre Kameraeinstellungen und besonders inszenierte  Bilder erinnern leicht an einen Comic. Allerdings war's das dann auch, der Film lässt sich leicht darauf reduzieren. Die Story ist bis auf die eigentliche Idee eher Standard, jedenfalls so viel wie Ichi the Killer davon erzählt. Was genau hinter allem steckt und vor allem wer dieser Jijii ist und warum er tut, was er tut, bleibt im Dunkeln. Ob er nun einfach mit dem „Bösen“ abrechnen will oder ob er zwischenzeitlich andere, eigennützlichere Pläne verfolgt … Stilistisch ist der Film typisches japanisches Kino und Omori und vor allem Asano als verrücktes Narbengesicht machen ihre Sachen soweit gut.

Meinung:
Übertreibung und Überzeichnung, das kann Ichi the Killer sehr gut. Ob man davon gut unterhalten wird, muss dann doch jeder für sich entscheiden. Wenn man direkte Gewalt- und Folterdarstellung mag – zugegebenermaßen eine etwas seltsame Formulierung – dann sollte man dem Film eine Chance geben, ich für meinen Teil musste mir das ein oder andere Mal das wegschauen verkneifen. Sonst hat Ichi the Killer leider nicht mehr so viel zu bieten, die Gewalt bleibt Selbstzweck. Brutales Japanokino, nicht mehr und nicht weniger.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen