Genre: Horrorthriller
Regie: Takashi
Miike
Schauspieler: Ryo
Ishibashi, Eihi Shiina
Plot:
Shigeharu Aoyamas Frau stirbt und lässt ihn mit dem
gemeinsamen, kleinen Sohn zurück. Sieben Jahre später überredet der Sohn den
Vater, mit dem Argument, er sähe alt und depressiv aus, wieder zu heiraten. Mit
hohen Ansprüchen an die Zukünftige und keiner Ahnung, wie er sie kennenlernen
soll, lässt sich Aoyama auf den Vorschlag eines Freundes ein: Für einen
fiktiven Film soll es vorsprechen für die weibliche Hauptrolle geben und unter
den Bewerberinnen soll er sich seine Frau aussuchen. Schon in den Bewerbungsunterlagen
entscheidet der Witwer sich für ein Mädchen, Asami Yamazaki. Diese führt er aus
und lernt sie kennen. Doch mit der Zeit schleichen sich Ungereimtheiten in die
Angaben der Auserkorenen. Genauso sieht man Asami in immer längeren Einblendungen
in seltsamen Posen, wie in einem leeren Raum vor einem Telefon kauernd, nur auf
Aoyamas nächsten Anruf wartend und labil grinsend, wenn dieser kommt. Bald
verschwimmen die Grenzen zwischen den zwei Welten, in der Asami einmal die
herbeigesehnte Traumfrau und ein andermal der personifizierte Horror ist. Nicht
sicher, was Real und was Fiktion versucht Aoyama in Erfahrung zu bringen, wer
seine Angebetete denn nun wirklich ist.
Über den Film:
Über Audition fällt es schwer, etwas Konkretes zu
schreiben. Was als mehr oder weniger harmlose Liebesfloskel anfängt, endet in
einem Verwirrspiel zwischen zwei parallelen Realitäten, von denen weder der
Zuschauer noch der Hauptcharakter selbst wirklich weiß, was jetzt wirklich
passiert und was ein Traum oder Einbildung ist. Plätschert der Film anfangs
ziemlich gemächlich, fast etwas langweilig vor sich hin, streuen sich mit der
Zeit kurze, verstörende Szenen ins Geschehen, die das grausame Ende langsam
aber sicher andeuten. Zeitsprünge verwirren des Weiteren noch mehr. Beispielsweise
springen Aoyama und Asami bei einem Date in Konversation und Ort von Einem zum
Anderen. Später greift Audition das auf, um wieder dorthin zugehen und fügt
weitere Gesprächsfetzen hinzu oder ändert schon gesagtes ab.
Was genau geschieht oder eher, was genau wirklich Real
ist, beantwortet der Film nicht. Es bleibt offen oder dem Zuschauer überlassen,
ob es sich um einen Alptraum handelt, aus dem sich das Opfer versucht
herauszuträumen, oder um das schlechte Gewissen Aoyamas, dass aufgrund der
Lüge, die zum Kennenlernen geführt hat, ihn in seinem vermeintlichen Erfolg immer
wieder mit Alpträumen und schrecklichen Visionen plagt.
Meinung:
Audition ist, wie mehrfach geschrieben, ein ziemlich
verwirrender Film. Gleichzeitig ist er auch sehr brutal bis eklig, erinnert er
in mancher Darstellung an den ersten Saw (mit dem der Film im Ganzen aber auf
keinen Fall vergleichbar ist). Er ist in seiner Art ein typischer japanischer /
ostasiatischer Streifen, welche zugegebener Maßen nicht unbedingt immer meine
ist. Aber dennoch lohnt es sich immer mal wieder, über seinen Rand und solche
Filme zu schauen.
Japanisches Verwirrspiel zwischen Liebe, Hass, Verlangen
und Brutalität.
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