1. März 2012

Audition




Jahr: 1999

Genre: Horrorthriller

Regie: Takashi Miike

Schauspieler: Ryo Ishibashi, Eihi Shiina








Plot:
Shigeharu Aoyamas Frau stirbt und lässt ihn mit dem gemeinsamen, kleinen Sohn zurück. Sieben Jahre später überredet der Sohn den Vater, mit dem Argument, er sähe alt und depressiv aus, wieder zu heiraten. Mit hohen Ansprüchen an die Zukünftige und keiner Ahnung, wie er sie kennenlernen soll, lässt sich Aoyama auf den Vorschlag eines Freundes ein: Für einen fiktiven Film soll es vorsprechen für die weibliche Hauptrolle geben und unter den Bewerberinnen soll er sich seine Frau aussuchen. Schon in den Bewerbungsunterlagen entscheidet der Witwer sich für ein Mädchen, Asami Yamazaki. Diese führt er aus und lernt sie kennen. Doch mit der Zeit schleichen sich Ungereimtheiten in die Angaben der Auserkorenen. Genauso sieht man Asami in immer längeren Einblendungen in seltsamen Posen, wie in einem leeren Raum vor einem Telefon kauernd, nur auf Aoyamas nächsten Anruf wartend und labil grinsend, wenn dieser kommt. Bald verschwimmen die Grenzen zwischen den zwei Welten, in der Asami einmal die herbeigesehnte Traumfrau und ein andermal der personifizierte Horror ist. Nicht sicher, was Real und was Fiktion versucht Aoyama in Erfahrung zu bringen, wer seine Angebetete denn nun wirklich ist.

Über den Film:
Über Audition fällt es schwer, etwas Konkretes zu schreiben. Was als mehr oder weniger harmlose Liebesfloskel anfängt, endet in einem Verwirrspiel zwischen zwei parallelen Realitäten, von denen weder der Zuschauer noch der Hauptcharakter selbst wirklich weiß, was jetzt wirklich passiert und was ein Traum oder Einbildung ist. Plätschert der Film anfangs ziemlich gemächlich, fast etwas langweilig vor sich hin, streuen sich mit der Zeit kurze, verstörende Szenen ins Geschehen, die das grausame Ende langsam aber sicher andeuten. Zeitsprünge verwirren des Weiteren noch mehr. Beispielsweise springen Aoyama und Asami bei einem Date in Konversation und Ort von Einem zum Anderen. Später greift Audition das auf, um wieder dorthin zugehen und fügt weitere Gesprächsfetzen hinzu oder ändert schon gesagtes ab.
Was genau geschieht oder eher, was genau wirklich Real ist, beantwortet der Film nicht. Es bleibt offen oder dem Zuschauer überlassen, ob es sich um einen Alptraum handelt, aus dem sich das Opfer versucht herauszuträumen, oder um das schlechte Gewissen Aoyamas, dass aufgrund der Lüge, die zum Kennenlernen geführt hat, ihn in seinem vermeintlichen Erfolg immer wieder mit Alpträumen und schrecklichen Visionen plagt.

Meinung:
Audition ist, wie mehrfach geschrieben, ein ziemlich verwirrender Film. Gleichzeitig ist er auch sehr brutal bis eklig, erinnert er in mancher Darstellung an den ersten Saw (mit dem der Film im Ganzen aber auf keinen Fall vergleichbar ist). Er ist in seiner Art ein typischer japanischer / ostasiatischer Streifen, welche zugegebener Maßen nicht unbedingt immer meine ist. Aber dennoch lohnt es sich immer mal wieder, über seinen Rand und solche Filme zu schauen.
Japanisches Verwirrspiel zwischen Liebe, Hass, Verlangen und Brutalität.

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