25. März 2012

Mulholland Drive




Jahr: 2001

Genre: Mystery-Thriller

Regie: David Lynch

Schauspieler: Naomi Watts, Laura Harring, Justin Theroux








Plot:
Betty kommt voller Hoffnung in Los Angeles an. Ihre Tante, eine erfolgreiche Schauspielerin, die zurzeit in Kanada arbeitet, hat Betty ihre Wohnung zur Verfügung gestellt. Dieses nimmt Betty als Anlaufpunkt, um in LA ihre eigene Karriere als Schauspielerin zu starten. Von der Wohnungsverwalterin reingelassen findet Betty eine recht wortkarge Frau vor, die sich als Rita vorstellt. Nach einem kurzen Gespräch mit ihrer Tante Ruth klärt sich der Irrtum Bettys auf, die Rita für eine Freundin ihrer Tante gehalten hatte. Die unbekannte Frau erklärt, sich an nichts mehr erinnern zu können, nicht mal ihren Namen und wie der Haufen Geld in ihrer Handtasche dort hingekommen ist, nur an den Namen "Mulholland Drive". Der Straßennamen und eine Kopfverletzung Ritas bringt Betty auf die Idee, sie könnte in einen Autounfall verwickelt worden sein und die beiden Frauen machen sich daran, Ritas wahre Identität herauszufinden. Nebenbei arbeitet Betty auch noch recht erfolgreich an ihrer Karriere. 
Adam Kesher ist Regisseur und arbeitet gerade an einem neuen Film. In einem Treffen mit offensichtlich zwei wichtiger Männer der Branche erläutern diese Adam, welche Hauptdarstellerin er für seinen Film besetzen müsse. Dieser will sich allerdings nichts vorschreiben lassen und stürmt zornig aus dem Raum. Nur um bei ihm zuhause seine Frau zusammen mit dem Poolreiniger im Bett vorzufinden. Der Regisseur zieht sich in ein schäbiges Hotel zurück um dort von seiner Assistentin zu erfahren, dass er pleite sei, was seiner Meinung aber nicht möglich ist. Sie erzählt ihm auch, dass ein gewisser "Cowboy" sich mit ihm Treffen will. Dieser erklärt ihm, er solle sich beim baldigen Vorsprechen für die Hauptrolle seines Filmes positiv zu Camilla Rhodes äußern soll, der Frau, die ihm beim vergangenen Treffen schon vorgeschlagen wurde. "Diese ist die Richtige!"

Über den Film:
So wie sich der Film in meiner - zugegebenermaßen ziemlich oberflächlicher Zusammenfassung darstellt - ist er erst mal nicht. Allerdings fällt es recht schwer, überhaupt über den Film eine kurze Zusammenfassung zu schreiben, denn entweder bleibt man nicht kurz oder bleibt eben oberflächlich.
Mulholland Drive ist, ganz lynchtypisch, kein einfacher Film und somit nichts für Zwischendurch. Der Filmfan muss sich im Klaren sein, was er gerade sieht und vor allem, was er im Kontext neuer Erkenntnisse gesehen hat. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt scheint der Film eine Art seichtes Drama zu sein, eine Darstellung des Lebens dreier Menschen. Nur manche Szenen, die zwischendurch zu sehen sind, scheinen nicht unbedingt einzuordnen zu sein. Da ist zum Beispiel die mafiaartige Vereinigung, die unbedingt verhindern will, dass Adam seine eigene Entscheidung über die Hauptrollenbesetzung trifft und ihm vorschreiben will, wen genau er jetzt wählen soll. Oder ein Psychologengespräch zweier Männer und ein Raubmord, die sich bis kurz vorm Ende nicht wirklich einordnen lassen.
Man könnte jetzt mit langen und weiten Ausschweifungen sehr weit ins Detail gehen, was in gewisser Weise auch ganz interessant sein könnte, aber das führt an dieser Stelle zu weit, vor allem, weil sich wohl keine wirklich hundertprozentige Interpretation finden wird. Handelt es sich hierbei nun um eine surreale Version von Los Angeles und der Filmindustrie, dargestellt als ein großes, unverständliches, fast kafkaeskes Individuum, oder um den Traum einer gescheiterten Künstlerin, die sich ihren Fehlschlag schön redet?

Meinung:
Mulholland Drive kann jedem Filmfan nahegelegt werden, der sich gerne lange Gedanken über einen Film macht, den man nicht direkt auf Anhieb - wenn überhaupt - versteht. Es ist eine alptraumhafte Darstellung des amerikanischen Traumes und der, oberflächlich gesehen, Traumfabrik Hollywood, als die sich die Industrie dort sehr gerne darstellt. Ein paar Glückliche haben Erfolg und der Rest bleibt auf der Strecke und muss zusehen, wie er damit klar kommt. Die lynchtypische Filmästhetik tut ihr übriges. Das hässliche Gesicht Hollywoods wartet hinter jeder Hofecke.

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