Genre: Drama
Regie: Gregg
Araki
Schauspieler: Joseph
Gordon-Levitt, Brady Corbet
Plot:
Brian und Neil teilen sich ein Schicksal: Sie wurden
beide mit 8 Jahren misshandelt.
Während Brian mit blutiger Nase und Blackout zuhause im
Wandschrank aufwacht, machte Neil die mehrfachen Vergewaltigungen fast
freiwillig mit, da der sehr frühreife Junge seine Homosexualität und Vorliebe
für ältere Männer schon damals erkannte.
Zwei Jahre später, an Halloween, sieht man die ersten
Auswirkungen des Verbrechens. Brain ist sehr leicht zu schocken und fällt sehr
oft mit blutender Nase in Ohnmacht und während eines solchen Anfalls seinem
Peiniger erneut in die Arme. Neil wiederrum ist aggressiv und zwingt anderen
Jungs seine Sexualität auf, vor seiner guten Freundin Wendy macht er keinen
Hehl daraus, die dabei zuschaut.
Mit 15 Jahren vertreibt sich Neil als Stricher für ältere
Durchreisende die Zeit und Brain, der das Erlebte immer noch verdrängt,
versucht dahinterzukommen, was mit ihm damals passiert ist. Durch einen
Fernsehbeitrag über Alienentführungen findet er eine vermeintliche Antwort und
flüchtet sich immer mehr in diese Vorstellung.
Mit 19 fängt Brain sich, auch dank Avelyn, einer
Farmerstochter, die auch behauptet, entführt worden zu sein, an zu erinnern.
Und zwar an einen Jungen, der bei ihm war. Neil ist in inzwischen seiner
Freundin Wendy nach New York gefolgt und lebt sich dort aus.
Über den Film:
Mysterious Skin ist ein intensives Drama über die Folgen
früher Misshandlungen. Die parallele Darstellung der Entwicklung der beiden
Kinder zeigt dies ohne zu Pauschalisieren oder zu Verharmlosen. Während Neil,
der die Sache ja fast freiwillig und auch mehrfach mitmacht, dafür von seinem
Peiniger auch des Öfteren kleine Geldbeträge und vor allem die Zuneigung, die
ihm zuhause fehlt, bekommt, sehr kaltherzig und stoisch durch sein Leben
wandelt und nichts wirklich an sich heranlässt entwickelt sich Brain zu einem
asexuellen, ängstlichen Jungen, der einfach nur wissen will, was mit ihm
passiert ist. Erinnerungsfetzen und Gedankenspiele von außen beeinflussen ihn
dabei sehr stark bei der Wahrheitsfindung.
Der Film ist mit einer besonderen Ruhe gedreht, bis auf
eine (End-) Szene bleibt er gewaltlos, aber das Leiden der Protagonisten ist
trotzdem zu jeder Sekunde deutlich Mitzufühlen. Der in sich zerrissene Neil,
der die Liebe, die er seiner Meinung damals bekommen hatte, vermisst und sein
weiteres Handeln durch das Erlebnis als normal Empfindet, besonders großartig
dargestellt durch Joseph Gordon-Levitt, und der ängstliche Brain stehen in
ihren Entwicklung dabei in einem krassen Gegenteil.
Meinung:
Gregg Arakis wagt sich mit diesem Film an Misshandlung
und Jugendprostitution heran, zwei Themen, mit denen sich viele Regisseure
sicher schon einzeln schwer tun würden. Die Darstellung der Ereignisse ist
dabei sehr mitreisend und trotz des eigentlich fast gänzlich fehlenden Gräuels
geht Mysterious Skin direkt unter die Haut.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen