10. Februar 2012

Mysterious Skin




Jahr: 2004

Genre: Drama

Regie: Gregg Araki

Schauspieler: Joseph Gordon-Levitt, Brady Corbet









Plot:
Brian und Neil teilen sich ein Schicksal: Sie wurden beide mit 8 Jahren misshandelt.
Während Brian mit blutiger Nase und Blackout zuhause im Wandschrank aufwacht, machte Neil die mehrfachen Vergewaltigungen fast freiwillig mit, da der sehr frühreife Junge seine Homosexualität und Vorliebe für ältere Männer schon damals erkannte.
Zwei Jahre später, an Halloween, sieht man die ersten Auswirkungen des Verbrechens. Brain ist sehr leicht zu schocken und fällt sehr oft mit blutender Nase in Ohnmacht und während eines solchen Anfalls seinem Peiniger erneut in die Arme. Neil wiederrum ist aggressiv und zwingt anderen Jungs seine Sexualität auf, vor seiner guten Freundin Wendy macht er keinen Hehl daraus, die dabei zuschaut.
Mit 15 Jahren vertreibt sich Neil als Stricher für ältere Durchreisende die Zeit und Brain, der das Erlebte immer noch verdrängt, versucht dahinterzukommen, was mit ihm damals passiert ist. Durch einen Fernsehbeitrag über Alienentführungen findet er eine vermeintliche Antwort und flüchtet sich immer mehr in diese Vorstellung.
Mit 19 fängt Brain sich, auch dank Avelyn, einer Farmerstochter, die auch behauptet, entführt worden zu sein, an zu erinnern. Und zwar an einen Jungen, der bei ihm war. Neil ist in inzwischen seiner Freundin Wendy nach New York gefolgt und lebt sich dort aus.

Über den Film:
Mysterious Skin ist ein intensives Drama über die Folgen früher Misshandlungen. Die parallele Darstellung der Entwicklung der beiden Kinder zeigt dies ohne zu Pauschalisieren oder zu Verharmlosen. Während Neil, der die Sache ja fast freiwillig und auch mehrfach mitmacht, dafür von seinem Peiniger auch des Öfteren kleine Geldbeträge und vor allem die Zuneigung, die ihm zuhause fehlt, bekommt, sehr kaltherzig und stoisch durch sein Leben wandelt und nichts wirklich an sich heranlässt entwickelt sich Brain zu einem asexuellen, ängstlichen Jungen, der einfach nur wissen will, was mit ihm passiert ist. Erinnerungsfetzen und Gedankenspiele von außen beeinflussen ihn dabei sehr stark bei der Wahrheitsfindung.
Der Film ist mit einer besonderen Ruhe gedreht, bis auf eine (End-) Szene bleibt er gewaltlos, aber das Leiden der Protagonisten ist trotzdem zu jeder Sekunde deutlich Mitzufühlen. Der in sich zerrissene Neil, der die Liebe, die er seiner Meinung damals bekommen hatte, vermisst und sein weiteres Handeln durch das Erlebnis als normal Empfindet, besonders großartig dargestellt durch Joseph Gordon-Levitt, und der ängstliche Brain stehen in ihren Entwicklung dabei in einem krassen Gegenteil.

Meinung:
Gregg Arakis wagt sich mit diesem Film an Misshandlung und Jugendprostitution heran, zwei Themen, mit denen sich viele Regisseure sicher schon einzeln schwer tun würden. Die Darstellung der Ereignisse ist dabei sehr mitreisend und trotz des eigentlich fast gänzlich fehlenden Gräuels geht Mysterious Skin direkt unter die Haut.

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